Wie erkenne ich Gehstörungen mit Sturzgefahr?
Weiter unten finden Sie einen Kurztest, mit dem Sie Hinweise auf die Sturzgefahr bei Patienten, oder bei sich selbst, erkennen können.
Zuerst wollen wir Sie auf die Schriftenreihe „Sturzprävention“ der Stiftung für Patientensicherheit Schweiz aufmerksam machen, bei deren Erstellung wir unterstützend dabei sein durften.
In dieser Schriftenreihe entwickelte eine Arbeitsgruppe mit namhaften Experten auf dem Gebiet der Sturzprävention Empfehlungen in Anlehnung an den Risikomanagement-Prozess:
- Risikoerkennung
- Risikoabklärung und –beurteilung
- Prävention/Intervention
- Evaluation
Für jeden Prozessschritt sowie für die Situation nach einem Sturzereignis wurden die wichtigsten Aspekte zusammengetragen und die Besonderheiten für die stationären Einrichtungen und Einrichtungen der Langzeitbetreuung sowie für die Spitex/Hausärzte herausgearbeitet.
Zusätzlich werden zu jedem Prozessschritt Tests und Instrumente empfohlen, die durch internationale evidence-based Referenzen abgestützt sind.
Die Broschüre kann bei der Stiftung Patientensicherheit Schweiz für 29.- CHF gekauft werden.
Hier die Testfragen:
Was fällt auf
Erklärungen
Gangbild ist
– sehr langsam oder
– sehr unregelmässig
Auffällig sind kleine, unregelmässige Schritte, vielleicht sogar mit häufigem Stolpern / Straucheln.
Hangeln / Greifen nach jedem Halt ist ebenfalls ein Zeichen für Sturzgefahr.
Balancestörungen
Wenn man nicht in der Lage ist, 10 Sek. in folgender Weise zu stehen: Füsse stehen in einer Linie hintereinander, Ferse des vorderen berührt Zehen des hinteren Fusses (=Tandemstand).
Kraftminderung Beine
Sturzgefährdet ist jeder, der nicht in 11 Sekunden oder schneller 5x aus einem Stuhl üblicher Höhe aufstehen kann, ohne sich dabei mit den Armen abzustützen.
Mehr als 4 verschiedene Medikamente pro Tag oder bestimmte Medikamente
Wer mehr als vier Medikamente pro Tag braucht, ist meist sturzgefährdet.
Manche Medikamente können nicht abgesetzt werden, obwohl sie die Sturzgefahr erhöhen.
Zwei oder mehr Stürze im letzten Jahr
Jeder Sturz sollte ärztlich abgeklärt werden, auch wenn keine Verletzungen entstanden sind.
Geistige Leistungsminderung
Menschen mit Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen sind besonders gefährdet.
Sehen ist verschlechtert
Besonders gefährlich ist, wenn jemand mit einem Auge deutlich schlechter sieht als mit dem Anderen.
Probleme an Beinen und Füssen
z.B. Schmerzen an Hüfte, Knie oder Fuss, wobei plötzlich einschiessende Schmerzen besonders gefährlich sind.
Gehilfe erforderlich
Gang ist mit Gehstock, Gehwagen etc. subjektiv oder objektiv sicherer.
Beweglichkeit und Gehleistung werden allmählich immer schlechter
Wenn jemand dazu neigt, seinen Bewegungsradius immer mehr einzuschränken, ist dies oft ein Hinweis auf eine Gehstörung.
Osteoporose
Bei Kalkarmut der Knochen kommt es schneller zu Knochenbrüchen (allerdings gibt es auch ohne Osteoporose Brüche von Oberschenkelhals- und Oberschenkelknochen)
Wenn zwei oder mehr Hinweise auf Sie zutreffen, besprechen Sie das Thema Sturz mit Ihrem Arzt.
Beugen Sie vor und verhindern Sie mit dem PD Care®-System, dem Hüftprotektor zusammen mit den perfekten Funktionshosen, erfolgreich die schlimmsten Sturzfolgen.
Hinweise auf Sturzgefahr nach dem PISA-Projekt der Aerpah-Klinik Esslingen-Kennenburg (nach M. Runge: Gehstörungen, Stürze, Hüftfrakturen.)